Mit dem Start einer neuen Projektlaufzeit ab Januar 2021, begann auch für uns ein spannender neuer Teil unseres Projekts, den wir in den nächsten Jahren umsetzen und ausbauen möchten. Geplant ist, Schritt für Schritt nachhaltige Kitapartnerschaften zwischen Einrichtungen in Deutschland und der Ergongo-Region in Namibia entstehen zu lassen. Gemeinsam mit Euch und unserer Partner-Organisation The Sustainable House Foundation möchten wir diesen neuen Weg gehen, um damit dauerhaft einen Beitrag zu Völkerverständigung und zur Erreichung der UN-Entwicklungsziele zu leisten.
Eine internationale Kitapartnerschaft bietet viele Möglichkeiten, um neue Perspektiven und andere Lebenswirklichkeiten kennen zu lernen. Dabei soll an erster Stelle das gemeinsame Lernen und Entdecken stehen!
Mit dem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Ernährung möchten wir Erzieher:innen und Kindern in Namibia und in Deutschland ermöglichen, einen Einblick in das Leben der Partner-Kita zu bekommen. Durch digitale Treffen können sich die Kinder beider Länder begegnen und sich mit Fotos und Geschichten über ihren Alltag und über Gartenexperimente austauschen.
Aus diesen Erfahrungen wird dann eine Wanderausstellung entstehen, mit Tipps und Berichten der Kinder zu Pflanzen, Natur und dem nachhaltigen Gärtnern in ihrem Land. Die Ausstellung soll dann in NRW und in der Erongo-Region in Namibia auf Wanderschaft gehen.
Partner des FaireKITA Projektes zum Aufbau einer nachhaltigen Kitapartnerschaft mit Kitas in Namibia ist die Nichtregierungsorganisation The Sustainable House (das Nachhaltige Haus) in Omaruru/Namibia. Namibias Ernährungssicherung hängt maßgeblich von Importen aus Südafrika ab. Mit den geplanten nachhaltigen landwirtschaftlichen Schulungen und den Gartenprojekten für Kindergärten, Schulen und die umliegenden Gemeinden möchte The Sustainable House einen Beitrag für eine unabhängige und nachhaltige Ernährungssicherung leisten.
Die NRO hat das Ziel, die globalen Nachhaltigkeitsziele sowie Nachhaltigkeit und Ernährungssicherung hiermit in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.
Die Nichtregierungsorganisation möchte Frauen dabei unterstützen, durch den Verkauf von regionalen, nachhaltigen Gartenprodukten in einem kleinen Laden der NRO ein Stück wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen. Straßenkinder sollen die Möglichkeit erhalten, neben schulischer Unterstützung an den Selbstversorgergärten der NRO mitzuwirken und damit ihre Ernährungssicherung „selbst in die Hand zu nehmen“. Workshops für Lehrer:innen und Schüler:innen zu Nachhaltigkeitsstrategien und der Initiierung von Gärten in der Schule/ die Weiterbildung von Farmern zum nachhaltigen landwirtschaftlichen Anbau sowie die Begleitung von Kitas auf dem Weg zur nachhaltigen Kita bilden die Bausteine des Lernangebots. Zudem ist in enger Zusammenarbeit mit dem Förderverein FaireKITA e.V. der Aufbau von nachhaltigen Partnerschaften zwischen Kitas in Namibia und Deutschland geplant.
Hier geht es zur Website der Organisation: https://thesustainablehouse.org/
Wer in einer globalen Welt handeln und sie mitgestalten will, muss globale Zusammenhänge verstehen, andere Perspektiven einnehmen und die eigene Position kritisch beurteilen können. Nichts fördert dieses Lernen stärker als persönliche Begegnungen, eigene Erfahrungen und die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen ein Projekt zu entwickeln und umzusetzen.
Kinder, Kitamitarbeiter:innen und Eltern haben mit einer internationalen Partnerschaft die Möglichkeit über den Tellerrand zu schauen. Sie lernen andere Lebenswirklichkeiten und neue Perspektiven kennen.
Kinder und Erwachsene setzen sich in der Praxis mit globalen Themen, mit Bezug zur eigenen Lebenswelt, auseinander. Sie lernen, globale Zusammenhänge und ihre eigene Rolle darin zu verstehen und kritisch zu hinterfragen.
Kinder und Erwachsene in der Kita können gemeinsam an Ernährungs-Projekten arbeiten und voneinander lernen. Sie erfahren, wo ihre Lebensmittel herkommen und wer sie produziert. Sie lernen, was eine saisonale, regionale Bio-Ernährung sowie faire Produkte ausmachen und was sie bewirken können. Ihnen werden Wege aufgezeigt, wie sie Verantwortung übernehmen und sich für eine nachhaltigere Welt engagieren können. Eigene Gartenbeete sind hier eine ganz praktische Möglichkeit.
Kinder aus Namibia und Deutschland begegnen sich digital, berichten von ihrem Kitaalltag und ihren Gartenexperimenten. Sie tauschen Bildergeschichten und Fotos aus, hören und erzählen Geschichten.
Das direkte Lebensumfeld der Kinder, ihre Familie und die Kita bieten Kindern die Möglichkeit, Nachhaltigkeit zu gestalten, sich darüber auszutauschen, sich Tipps zu geben und das gemeinsame Ziel zu erkennen. Mit dem Anpflanzen von Nahrungsmitteln, dem Anlegen einer Wildblumenwiese für Bienen, der Nutzung des selbstangepflanzten Obstes und Gemüses, des bewussten Umgangs mit der Ressource Wasser werden Kinder ermächtigt, an einer nachhaltigen, gesunden Umwelt und Ernährungssicherung mitzuwirken und sich als Teil einer Bewegung zu erleben.
Eine erste gemeinsame Aktivität können Berichte, Tipps und Erfahrungen der Kinder sein, die anschaulich in einer Wanderausstellung präsentiert werden. „Ich pflanze selber Gemüse – So geht das!“ „ Hier legen wir einen eigenen Kitagarten an – schaut doch mal!“ „ Unsere Pflanzen brauchen Wasser – so wässern wir vorsichtig und nachhaltig“ „Wir kochen mit unserem eigenen Gemüse – Hier ein Rezept“ „Unsere Bienenwiese ist ganz bunt. Wisst ihr, wie die Blumen heißen? …“
Eltern und Erzieher:innen, die das Sustainable House besser kennenlernen möchten, haben die Möglichkeit, als Volounteers eine Zeitlang in der namibischen Nichtregierungsorganisation mitzuarbeiten.