Armut ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart. Ihre Folgen sind in unserer politisch und wirtschaftlich eng verflochtenen Welt weltweit zu spüren: Armut betrifft dadurch jeden von uns. Ihre Beseitigung ist ein übergeordnetes Ziel der internationalen Politik für eine nachhaltige Entwicklung und auch der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Alle Maßnahmen, die das BMZ fördert, tragen – direkt oder indirekt – dazu bei, die weltweite Armut zu vermindern.
Ziel 2:
Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
Eine Welt ohne Hunger ist möglich! Ein besonders wirksames Instrument zur Bekämpfung von Hunger ist die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft. Sie schafft Einkommen und Beschäftigung und sie kann die Versorgung der Menschen langfristig sichern. Mit der Sonderinitiative "EINEWELT ohne Hunger" trägt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.
Ziel 3:
Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
Gesundheit ist Ziel, Voraussetzung und Ergebnis von nachhaltiger Entwicklung. Ihre Förderung ist ein Gebot der Menschlichkeit und Bestandteil verantwortungsvoller Regierungsführung – sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern.
Die Herausforderungen im Gesundheitsbereich sind allerdings weiterhin groß. So sterben noch immer jeden Tag 16.000 Kleinkinder; sehr viele von ihnen an Krankheiten, die heute vermeidbar sind. Die Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Menschen ist darum eine unserer wichtigsten Aufgaben.
Ziel 4:
Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern
Bildung ist ein Menschenrecht – sie befähigt Menschen, ihre politische, soziale, kulturelle, und wirtschaftliche Situation zu verbessern. Jedes Kind hat das Recht auf eine Schulausbildung und jeder Mensch ein Anrecht darauf, seine grundlegenden Lernbedürfnisse zu befriedigen – ein Leben lang. Bildung ist der Schlüssel für eine zukunftsfähige Entwicklung und deshalb ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungspolitik.
Ziel 5:
Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen
"Gleiche Rechte, gleiche Pflichten, gleiche Chancen und gleiche Macht für Frauen und Männer" ist ein Grundsatz der deutschen Entwicklungspolitik . Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein elementarer Faktor für nachhaltige Entwicklung weltweit.
Wir wollen, dass Frauen sich gleichgestellt an allen Entscheidungen beteiligen können, die ihr Leben beeinflussen. Und wir setzen uns für Chancengleichheit ein, zum Beispiel bei der Übernahme von Führungspositionen auf allen Ebenen im politischen, ökonomischen und öffentlichen Leben. Wir haben uns im Rahmen verschiedener internationaler Abkommen dazu verpflichtet, den Rechten von Frauen und Mädchen zur Durchsetzung zu verhelfen. Deshalb fördern wir Frauenrechte in einer Vielzahl von Projekten.
Ziel 6:
Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
Alles Leben auf der Erde ist abhängig von Wasser. Es ist unser wichtiges Lebensmittel und wir benötigen es im Haushalt, für die Landwirtschaft und in der Industrie. Dennoch haben etwa zehn Prozent der Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und etwa 32 Prozent der Weltbevölkerung haben keine angemessene sanitäre Basisversorgung.
Die Wasser- und Sanitärversorgung ist eine grundlegende Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung weltweit und ein wichtiges Arbeitsfeld der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Ziel 7:
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern
Ohne Energie ist Entwicklung nicht möglich. Die Weltgemeinschaft steht dadurch vor einer großen Herausforderung: Um die Armut zu vermindern, muss die Energieversorgung in den Entwicklungsländern auf- und ausgebaut werden. Zugleich muss aber der Klimawandel aufgehalten und die Umwelt entlastet werden. Dazu muss der weltweite Energieverbrauch insgesamt sinken und erneuerbare Energiequellen müssen noch viel intensiver genutzt werden als bisher.
Ziel 8:
Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
Voraussetzung für nachhaltiges und inklusives Wirtschaftswachstum ist, dass es genügend Arbeitsplätze gibt und dass die Arbeitsbedingungen menschenwürdig sind. Deutschland engagiert sich deshalb intensiv für die Förderung von Beschäftigung und für die Einhaltung von Sozialstandards.
Ziel 9:
Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
Viele ländliche Regionen in Entwicklungsländern verfügen noch nicht über ausreichende Verkehrswege und Transportmittel. Dadurch sind Transporte dort schwierig und teuer – ein Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung.
Auch Mängel bei der Energieversorgung wirken sich negativ auf die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft aus. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die Verbesserung der ländlichen Infrastruktur. Dadurch erhalten ländliche Räume Anschluss an wichtige Absatzmärkte und können sich aus eigner Kraft wirtschaftlich entwickeln.
Ziel 10:
Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern
Die wachsende soziale und wirtschaftliche Ungleichheit innerhalb von Staaten – aber auch zwischen verschiedenen Staaten – ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Sie gilt auch als eine der ausschlaggebenden Fluchtursachen. Der Abbau dieser Ungleichheit trägt zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum bei und stärkt den sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft.
Mit der Sonderinitiative Flüchtlinge will das BMZ dazu beitragen, Ungleichheiten abzubauen, damit Konflikte möglichst gar nicht entstehen, eskalieren und Menschen zur Flucht zwingen.
Ziel 11:
Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen
Weltweit schreitet die Urbanisierung voran. Während der Bevölkerungsanstieg in früheren Jahrhunderten vor allem auf dem Land stattfand, ist er heute hauptsächlich in den Städten zu verzeichnen. Mitte des 20. Jahrhunderts lebten 30 Prozent der Menschen in den urbanen Zentren der Welt. Heute sind es über 50 Prozent – Tendenz steigend. Bis 2050 werden voraussichtlich 80 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben.
Die Potenziale von Städten für die Entwicklung eines Landes sind enorm und werden oft noch viel zu wenig genutzt.
Das BMZ fördert vielfältige Projekte, die die Lebensbedingungen der städtischen Bevölkerung nachhaltig verbessern. Ziel dieser Vorhaben ist zum Beispiel, den Bürgern eine politische und wirtschaftliche Beteiligung zu ermöglichen, negative ökologische Folgen des städtischen Wachstums zu begrenzen und die natürlichen Lebensgrundlagen der Städte und ihres Umlandes zu erhalten.
Ziel 12:
Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen
Der Wandel zu einer Wirtschafts- und Lebensweise, die die natürlichen Grenzen unseres Planeten respektiert, kann nur gelingen, wenn wir unsere Konsumgewohnheiten und Produktionstechniken umstellen. Dazu sind international gültige Regeln für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz wichtig.
Ein Beispiel: Jedes T-Shirt, das in Europa angeboten wird, hat eine lange Reise – eine lange "Lieferkette" – hinter sich. Fortschrittliche Standards in solchen Lieferketten sind ein wichtiges Instrument auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Das BMZ setzt sich darum für die Verbesserung der Umwelt- und Sozialstandards in der Textilindustrie ein. Die Bundesregierung hat das Thema "Lieferketten" außerdem zu einem Schwerpunkt während der deutschen G7-Präsidentschaft im Jahr 2015 gemacht.
Ziel 13:
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
Der Klimawandel stoppt nicht an Ländergrenzen und seine Auswirkungen beschränken sich nicht auf einzelne Politikfelder, Wirtschaftszweige oder soziale Gruppen. Auch die internationalen Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels müssen die zahlreichen Wechselwirkungen berücksichtigen, die sich zwischen diesen Bereichen ergeben.
Deutschland ist Vorreiter im Bereich Energiewende und möchte diese Rolle im Sinne der nachhaltigen Entwicklung weltweit weiter stärken.
Ziel 14:
Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
Der Schutz der Biodiversität, ihre nachhaltige Nutzung und die gerechte Aufteilung der Nutzungsgewinne ist ein wesentlicher Faktor nachhaltiger Entwicklung.
Als Querschnittsthema der deutschen Entwicklungszusammenarbeit wird es in allen BMZ-Projekten übergreifend berücksichtigt.
Ziel 15:
Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen
Für die Zukunft werden Konzepte benötigt, die eine positive Entwicklung der Gesamtwirtschaft mit dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Böden, Landflächen und Wälder in Einklang bringen.
Die Bundesrepublik Deutschland unterstützt ihre Partnerländer durch vielfältige entwicklungspolitische Programme dabei, solche Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
Ziel 16:
Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
Nachhaltige Entwicklung ist nicht ohne Frieden und Stabilität möglich. Deutschland fördert darum den Aufbau von effektiven, verantwortungsvollen und transparenten Institutionen auf allen Ebenen.
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt ihre Partnerländer dabei, die politischen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche soziale, ökologische und marktwirtschaftliche Entwicklung zu schaffen.
Ziel 17:
Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben
Kein Staat kann die globalen Probleme der Gegenwart allein bewältigen. Darum wollen wir eine globale Partnerschaft aufbauen, in der wir gemeinsam die EINEWELT gestalten. Nur mit einer solchen globalen Partnerschaft – in gegenseitigem Respekt, mit gemeinsam getragenen Werten und der gebündelten Kraftanstrengung aller Beteiligten – können die Ziele der Agenda 2030 erreicht werden.
Um nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, brauchen wir eine internationale Solidarität zwischen armen und reichen Ländern. Wir wollen Technologietransfer zwischen entwickelten und weniger entwickelten Ländern ermöglichen. Damit einhergehen soll eine deutliche Erhöhung der Exporte aus Entwicklungsländern unter fairen Produktionsbedingungen. Vom globalen Handel müssen alle Staaten profitieren können.
Wir unterstützen, dass ärmere Staaten ihre Eigeneinnahmen erhöhen und stehen zu unserer Verpflichtung, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens an Entwicklungsgeldern bereitzustellen. 0,15 bis 0,2 Prozent sollen den am wenigsten entwickelten Länder zugutekommen.
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